GELBER MINI-JOB
Astrid Kajsa Nylander
Astrid Kajsa Nylanders Mini-Jobs bestehen aus von der Künstlerin selbst verformten Leinwänden, die unterschiedlich farbige Knöpfe darstellen. Knöpfe tauchen als Motiv in ihren Malereien wiederholt auf. Bei der Darstellung von Letzteren interessiert sie das Zusammenspiel der Flächigkeit des textilen Gewebes einerseits und der illusionären Tiefe des Trompe-l‘Œil andererseits. Darüber hinaus ist es immer auch das Verhältnis von räumlichen und sozialen Rollen, das sie in der Malerei erforscht, um dieses zweidimensionale bis in die Gegenwart stark männlich dominierte Feld als dreidimensionalen, feministischen Diskursraum zu aktivieren: durch eine Überschreitung zur Innenarchitektur und Szenografie, anhand von kunsthistorischen ebenso wie persönlichen Referenzen sowie schließlich über den Einsatz von Performances, Musik, Theater und Installation. So verschränken sich analog in ihren Jahresgaben klassische Sujets der Kunstgeschichte mit persönlichen Erinnerungen an die Handarbeiten ihrer Großmutter, die großen Einfluss auf Nylander nahm. Es ist die Überführung des weiterhin weiblich konnotierten Kosmos von Handarbeit und Kunsthandwerk auf die Leinwand, der sich Nylander im Rahmen ihrer Mini-Jobsfür den Kunstverein annimmt, um überholte Wertigkeiten und Rollenklischees fortlaufendend zu dekonstruieren. (Gesa Hüwe / Jasmin Klumpp)